STATUS | Bauvoranfrage |
Koppelstraße, Pinneberg
ENTWICKLUNG EINES INNERSTÄDTISCHEN WOHNQUARTIERS
PROJEKTKENNWERTE
BAUHERR | Sana Immobilien GmbH |
BAUJAHR | 2020 |
EINHEITEN | ca. 96 WE |
BGF | 10.500 m² |
ENTWURF
Das zentrumsnahe Grundstück „Koppelstraße 27“ in Pinneberg ist geprägt von altem und baufälligen Bestandsbauten und großflächigem, teils stark schadhaftem Baumbewuchs. Der nachfolgende städtebauliche Entwurf beschreibt eine behutsame städtische Revitalisierung des Grundstücks unter Berücksichtigung des Baumbestands und der nachbarlichen Bebauung.
Das Konzept sieht hierzu eine Verteilung der Baumasse auf fünf Gebäudekörper mit kleinem ‚Fußabdruck‘ vor, die sich dazu frei auf dem Grundstück verteilen. Blickbeziehungen ins Grün werden durch die offene Bauweise und polygonale Grundformen weniger beeinträchtigt; weiterhin soll der Öffentlichkeit das zwischen den Baukörpern entstehende Wegenetz eine Durchwegung (samt angebundenem Spielplatz) durch das neue Quartier ermöglichen.
Geplant ist Geschosswohnungsbau mit einem ausgewogenen Wohnungsmix aus teils barrierefreien, sozial geförderten und freien Miet- und Eigentumswohnungen. Ein hoher energetischer Gebäudestandard, ökologische Baustoffe, Gründächer, Photovoltaik, Solarthermie vervollständigen den rundum ökologischen Ansatz der Planung.
Die Höhen der Gebäude entwickeln sich schrittweise von zwei viergeschossigen Baukörpern im Süden über zwei fünfgeschossige Gebäude zum sechsgeschossigen Haus 1, in dessen Sockelgeschoss der Kindergarten geplant ist. Diese behutsame Höhenentwicklung sorgt für eine gute bauliche Anbindung an den auch viergeschossigen Bestand in der direkten Nachbarschaft.
Moderne, sich in den Häusern abwechselnde Backsteinfassaden, dabei vereint durch einen einheitlichen Sockel, lockern das neue Quartier zusätzlich auf. Der derzeit zumeist schadhafte Baumbestand soll bei der Neuplanung eine große Rolle spielen – erhaltenswerte Bäume sollen erhalten werden und nach Möglichkeit in die neuen Außenräume integriert werden. Der Baumbestand im Westen soll dabei weitestgehend erhalten bleiben und durch Baumpflegemaßnahmen wieder revitalisiert und nachverdichtet werden.
Durch die Ausbildung von vier-, fünf- und einem sechsgeschossigen Gebäuden kann einerseits viel Wohnraum erzeugt werden, dennoch erzeugen die Gebäude eine geringe Versiegelung und können den Baumbestand in gutem Maße erhalten. Die der Baumaßnahme zum Opfer fallenden zumeist nicht erhaltenswerten Bäume sollen durch die abschließende Außenraumgestaltung mit weitreichenden Neupflanzungen kompensiert werden.
Im Flächennutzungsplan ist das Baugrundstück in Teilen als innerstädtische Waldfläche ausgewiesen. Eine Umwidmung in Bauland ist nach Abstimmung mit dem Bauamt nur mit zeitgleichem Bedienen des öffentlichen Interesses realisierbar. Um dem nachzukommen, soll mit Schaffung von sozialem Wohnraum, dem Bau eines Kindergartens (samt öffentlicher Spielplatzfläche) sowie dem Ausbau des öffentlichen Wegenetzes mit einhergehender Revitalisierung der reichhaltig verbleibenden Forstfläche entsprochen werden.
Um PKW-Bewegungen auf dem Grundstück zu reduzieren, wird dem Wunsch nach weitgehend autofreien Außenanlagen mit einer gemeinsamen Tiefgarage entsprochen. Die Zu- und die Abfahrt der Tiefgarage liegen dabei in unmittelbarer Nähe zur Koppelstraße. Der zentrale Erschließungsring, der auch der Feuerwehr zur Befahrung dient, kann so weitgehend frei von PKW-Bewegungen bleiben und als beruhigte Spielstraße genutzt werden.