Fassade Ost
BHKW Deichstraße, Wedel
NEUBAU EINES BLOCKHEIZKRAFTWERKS
ENTWURF
Ausgehend von einem technischen Vorentwurf, der im Wesentlichen aus Technikgebäude, Speichertanks und Schornstein besteht, wurde ein ganzheitliches und ästhetisch ansprechendes gestalterisches Gesamtkonzept für ein neues Blockheizkarftwerk (BHKW) gesucht. Essentielles Ziel war dabei neben einer ansprechenden Anmutung auch die Steigerung der öffentlichen Akzeptanz für ein mittelgroßes technisches Betriebsgebäude (samt -gefühlter- Emissionsbelastung, Gefahrengutlagerung), an exponierter städtischer und elbnaher Lage.
Durch die Ausbildung eines Satteldaches wird dem Volumen Massivität genommen und ein Bezug zur ortstypischen Bauweise hergestellt, während die Integration des Schornsteins in die Gebäudehülle den ganzheitlichen Gesamteindruck komplettiert. Es entsteht somit eine ikonische und werbewirksame Gebäudeskulptur mit hoher Fernwirkung und starkem Wiedererkennungswert.
PROJEKTKENNWERTE
STATUS | In Planung |
BAUHERR | Stadtwerke Wedel GmbH |
BAUJAHR | 2022 |
EINHEITEN | 1 NE |
NUTZFLÄCHE | 300 m² |
LEISTUNGEN | Lph 1 – 2 |
Schrägluftbild
Herleitung der Gebäudeform
MATERIALITÄT
Bei einem Bauwerk zur Beherbergung von nachhaltiger und innovativer Technik sollte an einem Standort mit hoher öffentlicher Wahrnehmung auch die Fassade eine zeitgemäße und hochwertige Anmutung ausstrahlen. Die metallische Wand- und Dachverkleidung aus Aluminiumschindeln und Solarpaneelen verkörpert Modernität und Präzision. Sie reflektiert dabei ihre Umgebung und ordnet sich so optisch dem neuen Standort unter. Technisch notwendige Öffnungen lassen sich zudem leicht in die Außenhaut integrieren.
Passend zum ökologischen Aspekt wurde ein geschosshoher Sockeleinschnitt aus vertikalen Hartholzleisten gewählt. Ebenerdige Gebäudezugänge können hier ideal platziert werden. Die horizontale Unterteilung der Straßenfassade nimmt dem Baukörper zusätzlich Massivität und lässt das Volumen schweben. Die kleinteilige Texturierung und die freundliche Farbgebung beider Fassadenmaterialien wirken der Schwere des Volumens zusätzlich entgegen und verleihen dem Gebäude große Eleganz.
ORGANISATION
Der Grundriss wurde unter Beibehaltung des technisch bedingten Funktionsprinzips konzipiert: Über eine Treppe im Betriebs- und Kesselraum gelangt man auf eine Galerieebene, von der eine weitere Treppe entlang der Lüftungsebene ins Dachgeschoss zur Abgastechnik führt. In enger Abstimmung mit der Fachplanung wurden die technischen Bestimmungen und Anforderungen an das Betriebsgebäude beibehalten.
Die großen, vormals hinter dem Gebäude platzierten (Wasser-) Speichertanks werden aus der Vertikalen in die Horizontale gedreht und in einem begrünten Erdwall größtenteils unterhalb des Geländeniveaus positioniert. So entfallen Abstandskonflikte zum sensitiven Baumbestand auf dem nördlichen Nachbargrundstück und beeinträchtigen zudem nicht den optisch klaren Eindruck des Kraftwerks.
Während im Norden die metallische Außenhaut auch in Anbetracht des Brandschutzes bis auf die Geländeoberkante heruntergezogen wird, kann der hölzerne Sockeleinschnitt auf den anderen Fassaden die zahlreichen Zugangstüren elegant verschwinden lassen. Auf der Südseite sind weiterhin interaktive Displays mit Informationen zum Betrieb und der verbauten Gebäudetechnik in der hölzernen Sockelfassade vorgesehen.
Fassade West